Frédéric Cuvier (1773 — 1838)
Cuivier stammte aus dem damals württembergischen Mömpelgard, dem heutigen Montbéliard in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Er entwickelte erst mit Mitte 20 Interesse an der Naturwissenschaft. 1804 wurde er Leiter der zoologischen Abteilung des Naturgeschichte ‑Museums (Muséum national d’histoire naturelle) in Paris. 1837 wurde am Nationalmuseum ein Lehrstuhl für vergleichende Physiologie für ihn geschaffen und ab 1838 war er Leiter des Museums. Sein wissenschaftliches Interesse galten vor allem dem tierischen Verhalten und der tierischen Intelligenz. Sein Bruder Georges war einer der berühmtesten Naturforscher seiner Zeit.
Zusammen mit Étienne Geoffroy Saint-Hilaire, dem nicht weniger berühmten Zoologen, publizierte er zwischen 1818 und 1837 Histoire naturelle des mammifères avec des figures originales coloriées, dessinées d’après les animaux vivants. — ein umfassendes Werk über die Säugetiere. Es stellt etwa 500 Arten dar, 100 davon sind zu der Zeit weitgehed unbekannt.
Geoffroy Saint-Hilaire, sein Mitherausgeber und sein Bruder Georges waren jahrzehntelang eng zusammen arbeitende Kollegen — aber auch Gegner im Pariser Akademiestreit von 1830, einem mit großer Heftigkeit ausgetragenen Wissenschaftsdisput.