Jor­is Hoefnagel

Jor­is Hoef­na­gel (1542–1601)

Hoef­na­gel war ein auto­di­dak­ti­scher flä­mi­scher Hof­künst­ler der Renais­sance und eine wich­ti­ge Figur der nie­der­län­di­schen Kunst­ge­schich­te. Er schuf Still­le­ben und topo­gra­fi­sche Zeich­nun­gen von Rei­sen durch Euro­pa, die spä­ter für einen sechs­bän­di­gen Atlas ver­wen­det wur­den. Er war einer der letz­ten Manu­skript­il­lu­mi­na­to­ren — Künst­ler, die hand­ge­schrie­be­ne Tex­te mit Bil­dern ver­sa­hen — zu einer Zeit, als der Buch­druck die Hand­schrift prak­tisch ver­drängt hatte.
Wel­che Fähig­kei­ten er erlangt hat­te, konn­te er in einer ganz beson­de­ren Hand­schrift zei­gen: am Hofe von Kai­ser Fer­di­nand I. wirk­te der berühm­te unga­ri­sche Kal­li­graf Georg Bocs­kay. Im Wiss­sen um die zu Ende gehen­de Ver­wen­dung sei­nes Schreib­künst­lers, bat der Kai­ser Bocs­kay, im Buch „Die wun­der­vol­len Denk­mä­ler der Kal­li­gra­fie“ sein gan­zes Kön­nen zu zei­gen, was Bocs­kay mit gro­ßer Bra­vour tat. Doch damit nicht genug: Auch die bald über­flüs­si­ge Manu­skript-Illus­tra­ti­on soll­te in dem Buch gefei­ert wer­den. Und dazu war Jor­is Hoef­na­gel nur zu ger­ne bereit, als ihn Kai­ser Rudolf II., Enkel von Fer­di­nand I, dazu auf­for­der­te. Das Ergeb­nis, Mira cal­li­gra­phiae monu­men­ta, ist ein ein­zig­ar­ti­ges Werk, in dem bei­de Künst­ler alle Regis­ter ihres Kön­nens zogen, sicher im Wis­sen, dass sie Höhe- und Schloss­punkt für zwei Küns­te setz­ten.
Das Werk ist seit 1986 im Besitz des J. Paul Get­ty Muse­ums in Los Angeles.

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